
Schon bald gehe ich wieder einmal in die Ferien, dort, wo es hoffentlich viel Schnee hat. Gerade habe ich ein Bild bekommen, das zeigt, dass sich die Menschen dort offenbar auf meine Ankunft vorbereiten. Die Reflexstreifen für den jeweiligen Abendspaziergang sind vorhanden, Handschuhe und Mütze sehe ich auch. Und in der Mitte natürlich etwas ganz wichtiges: Ein paar Leckerli... Ja wahrscheinlich werde ich auch ein paar mitnehmen, aber davon kann es ja nie zu viel haben.
Es geht jetzt noch ein paar Tage, aber schon bald wird es soweit sein und mein kleiner Blog ist damit nun auch bereit, dass ich euch dann immer mal wieder mitteilen kann, was ich auf den Bergen so alles erlebt habe.
Also, bis bald!

Alles hat ein Ende – die Menschen meines richtigen Rudels sind heute nach dem Mittag mit dem Auto angekommen – da war meine Freude natürlich riesengross und ich habe sie stürmisch begrüsst. Doch das bedeutet nun: Meine drei Wochen Winterferien sind um. Im Voraus sind mir drei Wochen ziemlich lange vorgekommen (die Menschen sind sich nicht sicher, ob ich wirklich ein Zeitgefühl habe), doch nun sind die 21 Tage schon wieder vorbei. Und Winter ist es ja unterdessen auch nicht mehr, obwohl ich in dieser Zeit wirklich jeden Tag noch auf Schnee getroffen bin. Aber jetzt ist es unübersehbar, überall beginnen immer mehr Blumen in vielen Farben zu blühen, es wird richtig Frühling.
Nach dem gemeinsamen Spaziergang und dem Verladen all meiner Utensilien konnte ich in meine Hundebox einsteigen, obwohl ich im ersten Moment noch gezögert habe, ob es denn nun wirklich Ernst gelte. Die Box haben meine Ferien-Menschen gar nie gebraucht, weil wir unsere Runden ja immer alle vom Haus aus gemacht und das Auto also nicht benutzt haben. Eigentlich hätte ich vor der Abfahrt noch etwas Futter aus meinem Napf fressen sollen, weil die Reise nach Hause doch ziemlich lang ist. Aber ich war da etwas gar nervös, so liess ich es nach ein paar wenigen Happen bleiben.
So bleiben mir meine Erinnerungen an die Zeit dort oben in den Bergen. Dass wir jeden Tag draussen auf längeren und kürzeren Runden waren, war sehr schön. Ich hatte natürlich auch sehr viel Glück mit dem Wetter, es war ja Tag für Tag fast nur Sonnenschein. Auch all die Entdeckungen auf den Wegen und Wiesen und im Wald, die ich machen konnten, brachten viel Abwechslung. Dazu gehören natürlich auch die verschiedenen Begegnungen mit anderen Hunden und Menschen – das war allermeistens interessant. Ich weiss nicht, ob im nächsten Jahr wieder solche Ferien geplant sind. Wahrscheinlich ist das ja eh noch viel zu früh, um es zu wissen. Aber ich würde mich ganz klar freuen – aber ein bisschen mehr Schnee würde ich mir wünschen. Tschüss zäme!

Ich kenne den Fahrplan für morgen Sonntag noch nicht und weiss darum nicht so genau, ob ich am Mittag nochmals eine Runde hier mit den Ferien-Menschen unternehmen kann. Darum habe ich den Spaziergang heute als "Abschiedswanderung" betitelt und das hat bestens gepasst – es war eine tolle Abwechslung. Ich bin noch einmal an verschiedenen interessanten Orten vorbei gekommen, die ich in den letzten drei Wochen kennen gelernt habe.
Zuerst ging es durch den Wald mit dem steilen Aufstieg und den interessanten Spuren. Im Wald ist an verschiedenen Stellen sehr dunkel und mein Mensch hatte da etwas Mühe, überhaupt ein einigermassen passables Foto zu knipsen. Er war beim Verlassen des Hauses offenbar ein bisschen verwirrt und hat seine Kamera vergessen, so sind die Bilder halt nur mit dem Mobiltelefon entstanden.

Weiter oben haben wir dann nochmals ein grosses Schneefeld angetroffen, wo Kinder vor ein paar Tagen so etwas wie einen Schneemann gebaut hatten. Ich war jedenfalls daran sehr interessiert und musste mir das ganz aus der Nähe ansehen und mit meiner Nase erkunden. Auch konnte ich mich da noch einmal ausgiebig im kühlen Weiss wälzen und ein paar Knurrlaute von mir geben, meine Menschen verstehen das dann, das es mir gefällt.

Ebenfalls an der Suone waren war noch einmal. Das war doppelt nützlich: Erstens konnte ich Wasser lappen und zweitens wurden meine schmutzigen Füsse wieder ein bisschen sauberer. Natürlich verlangte ich nach all den Bildern immer eine Belohnung. Wenn man sich da schon Mühe gibt und sich fotogen hinstellt, dann muss das auch gewürdigt werden.

Dann kamen wir nochmals beim Eichenbänkli vorbei und dieses Mal wollte ich auch mal ausprobieren, wie man hier oben sitzt und wie sich die Aussicht präsentiert. Hier waren wir dann eine ganze Weile, das hat mir sehr gefallen.
Weiter ging es dann auf dem Kräuterweg, noch einmal über ein Schneefeld und dann den steilen Abhang hinunter auf die kleine Asphaltstrasse. Unterendessen habe ich bestens begriffen, wo meine Menschen jeweils einen Richtungswechsel machen, da wähle ich jetzt fast immer die richtige Richtung und sie müssen mir gar nichts mehr sagen.
Schon fast wieder daheim angekommen, haben wir noch einmal die zwei Nachbarhunde (Englische Setter) von oben auf der unteren Strasse entdeckt und da habe ich mich mit kurzem Gebell verabschiedet.
Jetzt bin ich gespannt, wie das morgen Sonntag verläuft – nach drei Wochen Ferien mit doch noch etwas Schnee und viel Abwechslung und Entdeckungen freue ich mich auf meine Rückkehr nach Hause zu meinem gewohnten Rudel.

Heute Morgen war das Wetter mal ein wenig anders als die letzten Tage. Der Föhn bläst immer noch stark und es ist auch viel wärmer geworden. Die Blätter wirbeln umher und manchmal kommt sogar ein Plastiksack geflogen. Aber ich habe schnell begriffen, dass mich das nicht interessieren mag. Auch kleine Äste liegen am Boden und viele Tannenzapfen – der restliche Schnee schmilzt nun sehr schnell.
Mit dem nun immer weniger vorhandenen Schnee habe ich auch realisiert, dass meine Winterferien bald zu Ende gehen werden und darum jetzt nur noch wenige Nachmittagsrunden auf dem Programm stehen. Deshalb habe ich den Anstieg über diesen Weg auf dem Bild heute besonders genossen, bin etwas gemächlicher voraus marschiert und habe überall nochmals tüchtig schnüffeln können. Den Fuchs, den meine Menschen an dieser Stelle auch an einem Nachmittag einmal gesehen haben, konnte ich aber nie wahrnehmen.
Nach der Rückkehr wollte ich zum Erstaunen meiner Menschen nicht auf den Balkon. Sie haben angenommen, dass ich den starken Wind nicht sehr schätze und ich darum lieber im Haus bleibe. Eigentlich wollte ich dann auch meinen Fressnapf aufsuchen, aber auch da war heute nicht alles optimal – es war ein anderes Nassfutter im Napf, als was ich sonst so gewohnt bin. Erst als mir die Menschen das ausgetauscht hatten, hatte ich wieder Appetit.
Nach dem Nachtessen der Menschen gehen wir dann nochmals auf unsere Abendrunde – es ist dann jeweils schon dunkel. Wollen wir mal schauen, ob es heute auch so aufregend wird wie gestern Abend. Wir hörten schon von weitem ein lautes Surren und dann haben wir die Feuerwehr beim Üben entdeckt – da war ein Feld neben der Strasse hell erleuchtet.

Vor ein paar Tagen habe ich noch geschrieben, all die verschiedenen Bäche und Bächlein würden mich kaum interessieren. Und das hat damals ja auch gestimmt, da lag noch viel Schnee auf und neben den Wegen. Aber mit den steigenden Temperaturen nimmt bei mir aber während den Wanderungen der Durst zu, der Schnee wird immer rarer und darum sind diese Wasserspender jetzt viel attraktiver. Ich bin heute mehrmals am und im Wasser gewesen und habe am köstlichen Nass gelappt. In einem Bach war es etwas tief und das Wasser reichte mir fast bis zum Bauch. Das hat mich aber überhaupt nicht gestört.
Nach der Rückkehr hatte ich auch ziemlich Hunger und so war ich ganz schnell beim Fressnapf, der mit dem Nassfutter gefüllt war. Danach hatte ich auch noch Lust auf ein paar Brocken Trockenfutter und zum Schluss wieder viel Wasser aus dem Napf. Anschliessend war ich nicht gleich wieder auf dem Balkon, sondern machte noch einen Ausflug in den Garten. Die Menschen hatten dort ein bisschen Sträucher geschnitten und mit mir mit dem Tennisball gespielt. Doch bald wollte ich wieder ins Haus und eben wieder auf den Balkon – von dort habe ich die viel bessere Übersicht, was sich da so ums Haus herum bewegt.
Von den Abendrunden habe ich gar noch nichts geschrieben. Der Weg im Dunkeln der kleinen Strasse entlang nach unten ins Dorf ist ein bisschen anders, als die Touren am Tag. Meine Menschen haben Stirnlampen auf und beleuchten damit den Weg. Sie tragen auch Warnwesten, weil die Strassen hier unbeleuchtet sind und doch immer mal wieder Autos auftauchen. Vielleicht macht ein Mensch mal in der Nacht ein Foto, habe aber keine Ahnung, ob das etwas wird.

Am Morgen starte ich meine Runde immer ungefähr zum Zeitpunkt, wenn hinter den Bergen die Sonne aufgeht – jeder Tag verschiebt sich der Punkt weiter nach Osten. So bekommt die Umgebung sofort mehr Konturen und die nächtlichen tiefen Temperaturen (immer unter null) steigen dann ziemlich schnell an.
Auf dem Bild sitzen meine Menschen auf dem Eichenbänkli und ich daneben und wir geniessen einmal mehr die Aussicht beim prächtigen Wetter, das jetzt schon tagelang herrscht. Nur gerade zu Beginn meiner Ferien war es ein bisschen nass, seitdem gibt es aber jeden Tag Sonnenschein vom Morgen bis am Abend. All die vielen Lappen, die man mir mitgegeben hat, um nach dem Spaziergang die Pfoten, die Beine und den Bauch zu putzen, liegen fast alle immer noch ganz sauber bereit. Und das bisschen Dreck geht jeweils beim Traben durch den Schnee auch schnell wieder weg.
Schon vor dem Eichenbänkli hatten wir unter des Suone einen Felsen in der Wiese angetroffen, wo wir uns alle ein bisschen hingesetzt haben und die Natur rings um uns betrachtet und die wärmende Sonne genossen haben. Da war ich zwar am Ausblick ins Tal und auf die Berge weniger interessiert. Oben auf der Suone hörte man immer wieder Stimmen und da waren wohl auch noch ein paar andere Hunde unterwegs. So musste ich genau hinschauen und meine Nase in die Luft strecken. Die Nachmittagsrunde ging dann ganz entspannt zu Ende – der neue Nachbarhund (wir wissen jetzt seine Rasse, es ist ein Lagotto) bellte nicht einmal mehr – wir haben uns schon ein bisschen aneinander gewöhnt.