Vor ein paar Tagen habe ich noch geschrieben, all die verschiedenen Bäche und Bächlein würden mich kaum interessieren. Und das hat damals ja auch gestimmt, da lag noch viel Schnee auf und neben den Wegen. Aber mit den steigenden Temperaturen nimmt bei mir aber während den Wanderungen der Durst zu, der Schnee wird immer rarer und darum sind diese Wasserspender jetzt viel attraktiver. Ich bin heute mehrmals am und im Wasser gewesen und habe am köstlichen Nass gelappt. In einem Bach war es etwas tief und das Wasser reichte mir fast bis zum Bauch. Das hat mich aber überhaupt nicht gestört.
Nach der Rückkehr hatte ich auch ziemlich Hunger und so war ich ganz schnell beim Fressnapf, der mit dem Nassfutter gefüllt war. Danach hatte ich auch noch Lust auf ein paar Brocken Trockenfutter und zum Schluss wieder viel Wasser aus dem Napf. Anschliessend war ich nicht gleich wieder auf dem Balkon, sondern machte noch einen Ausflug in den Garten. Die Menschen hatten dort ein bisschen Sträucher geschnitten und mit mir mit dem Tennisball gespielt. Doch bald wollte ich wieder ins Haus und eben wieder auf den Balkon – von dort habe ich die viel bessere Übersicht, was sich da so ums Haus herum bewegt.
Von den Abendrunden habe ich gar noch nichts geschrieben. Der Weg im Dunkeln der kleinen Strasse entlang nach unten ins Dorf ist ein bisschen anders, als die Touren am Tag. Meine Menschen haben Stirnlampen auf und beleuchten damit den Weg. Sie tragen auch Warnwesten, weil die Strassen hier unbeleuchtet sind und doch immer mal wieder Autos auftauchen. Vielleicht macht ein Mensch mal in der Nacht ein Foto, habe aber keine Ahnung, ob das etwas wird.
Heute habe ich mit meinen Menschen nochmals einen neuen Weg entdeckt. Wir sind zunächst den Wanderweg hinauf gestiegen bis zu einem grossen Weiher. Der ist noch immer ganz zugefroren und auf dem Rundweg liegt noch sehr viel Schnee, wir gaben es dann auf, rund herum zu wandern. So sind wir weiter hinauf gewandert bis zur einer Suone, einem Bewässerungskanal, von denen es in dieser Gegend ganz viele gibt. Bei diesem hier ist besonders, dass er das ganze Jahr über Wasser führt und jetzt mit der Schneeschmelze besonders viel. Entlang des schmalen Weges mit den vielen Wurzeln rauschte es überall. An der Stelle, wo die Suone den breiteren Weg kreuzt, sind wir dann diesem gefolgt. Dort habe ich die Route wieder erkannt, weil wir da auch schon waren. Es war ziemlich nass und etwas matschig und meine Beine und mein Bauch waren bald mehr braun als weiss. Hier haben wir einen Schäferhund angetroffen und ich konnten ein bisschen spielen. Aber da meine Menschen mich ja nicht von der Leine lassen können, war das halt nur ein kurzer Moment.
Zum Glück ging es dann wieder durch ein grosses Schneefeld und meine Beine und mein Bauch waren so bald wieder (fast) sauber. Zu allem Überfluss haben sie oben im Skigebiet wieder Lawinen gesprengt und der plötzliche Knall hatte mich fürchterlich erschreckt und ich versuchte, das Tempo zu beschleunigen. Meine Menschen konnte mich dann aber etwas beruhigen und so ging der Abstieg über den schmalen Pfad doch wieder im normalen Wandertempo.
Am Schluss habe ich noch kurz den kleinen Teich im Garten besucht und gesehen, dass die ersten Kröten eingetroffen sind. Wir hatten nämlich gestern beim Abendspaziergang bei leichtem Regen unten auf der Strasse schon welche gesehen, die wohl unterwegs zum Teich waren. Ich habe sie längere Zeit am und im Wasser beobachtet. Meine Menschen wollten aber nicht, dass ich da plötzlich zupacke und so liess ich das dann sein.
Bei Sonnenschein konnte ich anschliessend nach diesen zwei Stunden Wanderung auf dem Balkon ein Nickerchen machen. Das wurde wurde etwas länger, so habe ich jetzt erst schreiben können. Und es ist ja schon bald wieder Zeit für den Spaziergang am Abend..